05.03.2017

FMA, Haul oder Blog?

Wäre das hier Youtube, dann wäre das ein Vlog. Ist es aber nicht. Nicht Youtube, auch kein Vlog. Sondern ein Follow-me-around, kurz FMA. Naja, vielleicht auch beides. Oder irgendetwas dazwischen. Aber ist das nicht egal?

Ich war seit längerem mal wieder in der nächst größeren Stadt, einkaufen.

Dabei bin ich das erste Mal in meinem Leben frühstücken gegangen. In ein Café, morgens um 9, mit Blick auf den erstaunlich leeren Marktplatz und Leute, die in Eingängen von Läden stehen, die erst in dreißig Minuten öffnen. Warum macht man sowas? Eine halbe Stunde mit herumstehen verbringen? Mein Timing ist ja auch schlecht, aber in die andere Richtung.

Nachdem ich also mein Müsli gegessen hatte bin ich Müsli einkaufen gegangen, in einem tollen Start-up Laden namens „My muesli“. Müsli, unglaublich liebevoll designed und zusammengestellt. Meine Ausbeute war eine große Packung Blaubeermüsli und ein kleiner Becher Himbeer-Kokos-Kirsch Porridge. Porridge ist ein himmlisch gutes Essen, heiße Milch und darin gequollene Haferflocken mit allen möglichen Müslieinlagen.

Danach bin ich zum zweiten Mal ever in einen 1€Laden gegangen. Das erste Mal sah so aus: Rein, umschauen, wegen der Unstrukturiertheit und überfüllten Gänge verzweifeln, raus.
Diesmal war es um einiges ruhiger und ich konnte Washitape und Post-its kaufen.
Für Washitape hätte ich mehr bezahlt, die Post-its waren mit einem Euro leicht überteuert. Das Prinzip geht auf.
Washitape, das ich jetzt zum ersten Mal besitze, macht wirklich erstaunlich süchtig. Mein Dekorations-Ich hatte viel zu tun.

Im Drogeriemarkt habe ich dann ein Haarspray erstanden, zu dessen Kauf ich mich eine Stunde vorher entschieden hatte. Probleme mit Haaren suchen Notlösungen. Ich benutze also seitdem Haarspray, und es hält erstaunlich gut. Hilft auch zum Abgewöhnen vom ständigen In-die-Haare-fassen und damit alles zu verwuscheln.

Ein weiterer unverzichtbarer Laden, zu dem ich immer hingehe, um inspiriert zu werden, ist S.oliver. Ins Auge gesprungen ist mir diesmal eine Hemdbluse, ganz leger mit blauen Karos. Die durfte aber weiter ein armseliges Leben auf Kleiderbügeln führen.

Darauf folgte dann der Müller, oder eher der Naturkosmetikladen, der in diesem seinen Platz hat. Nachdem ich hier Pinsel und Labello bezahlt hatte ging ich rasch weiter.

Auf der Suche nach einem schwarzen Oversizeschal und großen silbernen Creolen war ich einen Blick in alle Läden auf meinem Weg. Spoiler: Einen schwarzen Schal konnte ich nicht finden. Aber ich bin in einen dieser Läden, in dem die Verkäuferinnen aussehen wie Paradiesvögel und du dich fühlst wie in der Glitzerhölle. Überall Schmuck, aber alles was ich gekauft habe, waren ein Paar Stecker mit schwarzen Kugeln. Bei zu viel Auswahl fällt entscheiden immer so schwer. Außerdem drückte mir die Verkäuferin einen Flyer in die Hand. Ich kann jetzt also einen Mädelsabend mit Guido Maria Kretschmer gewinnen. Nein, Scherz, der Zettel liegt schon im Müll. Leider hatte ich kein Interesse.

Einen kurzen Abstecher zum Brille richten lassen bei Fielmann später ging meine Reise der kurzen Abstecher weiter in einen Wäscheladen, der leider keine schönen Overknees hatte. Darauf dann kurz in Nanu-Nana um lufttrocknenden Ton zu kaufen.

Und in noch einen Modeschmuckladen, in dem ich dann auch schöne silberne Creolen fand, der aber von einer Großfamilie mit vielen Quengelkindern bevölkert wurde.

Nach dem Weg zurück in die Innenstadt, ich war mittlerweile schon am Bahnhof angekommen, fand ich meine Familie in einem Schuhladen, wo ich verschiedene Chucks anprobierte. Ich besitze jetzt also schon meine neuen Lieblingsschuhe für die nächsten drei Jahre: typische schwarze Chucks (voll langweilig), mit den Clipbändern in grün anstatt Schnürsenkel (voll hammer).

Im New Yorker, auch mein erster ernsthafter Besuch in ebendiesem, fand ich einen schönen Pulli, der an mir aber aussah wie ein Sack. Naja, kann man nichts machen.

Im Frisörbedarfsladen Haarfarben betrachten brachte mich auch nicht weiter, so gab es dann im Mediamarkt Zahnbürsten und ich betrachtete MP3-Player. MP4-Player wurden mir auch empfohlen, aber wer will auf vier Quadratzentimeter großen Displays Videos schauen? Ich jedenfalls nicht.

Mittagessen musste dann auch sein und als letzte Station sah ich mich im Kaufhof um, nach Overknees und weiterem, gefunden habe ich aber nichts.

Jetzt, wo ich das so aufschreibe, hört sich das nach exorbitant viel an. War es wahrscheinlich auch.
Zwei Tage später geschah es dann, dass ich das erste Mal in meinem Leben einen Vorsatz für die Fastenzeit machte. Und nicht um Gott näher zu kommen, sondern um die Umwelt zu schonen und mal wieder mein Gehirn zu entspannen.
Mein Vorsatz für die nächsten vierzig Tage ist: Nur Lebenserhaltungsmaßnahmen!
Oder Kein Konsum!, was sich aber lange nicht so schön anhört.

Ob ich Vorsätze durchziehe? Bis jetzt habe ich das noch nie geschafft. Die Hoffnung habe ich aber auch noch nie aufgegeben.

Ciao
Caro

PS: Kommentiert gerne eure Meinungen, Thesen und Erfahrungen!

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